Was macht einen Mann zu einem ‚echten‘ Mann? Wie sehen Rituale der Männlichkeit aus, wie begegnen Männer ihren Herausforderungen, wie gehen sie mit dem Scheitern um? Der US-amerikanische Künstler Erik Levine (*1960 in Los Angeles) untersucht in seinen Video-Arbeiten unsere Gesellschaft auf ihr Normen, Rituale und männliche Stereotypen. In seinen Arbeiten umkreist er auf so einfühl-same wie rückhaltlose Art die Verhältnisse von Leben und Tod, gesellschaftlichen Regeln, Idealbildern und Realitäten. Weit entfernt davon, dokumentarisch zu sein, nähern sich Levines Videos mit eindrucksvollen Bildern und intensiven Sounds ihren Sujets: dem Drill, dem heranwachsende Jungs beim Sport ausgesetzt sind, der Zärtlichkeit, mit der Männer ihre Kampfhähne auf den Einsatz in der Arena vorbereiten, der stoisch nachgegangenen Arbeit in einem Schlachthaus oder dem Verfall und nahenden Tod von Menschen in einem Altersheim. Das Ludwig Forum zeigt als erste europäische Institution eine Auswahl seiner aktuellen Video-Arbeiten.
Begleitend ist eine Publikation im Verlag für Moderne Kunst mit Beiträgen von Andreas Beitin, Leonhard Emmerling, Leila Farsakh und Berta Sichel sowie einem umfassenden Interview von Hugh Davies und dem Künstler erschienen (Deutsch/ Englisch, hg. v. Andreas Beitin und Leonhard Emmerling, 32 Euro/ 29 Euro Museumspreis).
Kurator: Andreas Beitin
Der Trailer zur Ausstellung Erik Levine. As a Matter of Fact
Erik Levine. As a Matter of Fact, Ausstellungsansichten
Fotos: Carl Brunn/ Ludwig Forum Aachen