Oder: Wie sich Bilder und Bedeutungen immer wieder aktualisieren.
Als Peter und Irene Ludwig in den 1960er-Jahren begannen ihre Kunstsammlung aufzubauen, war die Welt von gesellschaftspolitischen Umbrüchen geprägt, in deren Mittelpunkt die USA standen: Neben aufflammenden und immer weiter fortschreitenden Konflikten, gelingt es etwa zeitgleich der Bürgerrechtsbewegung, sich Gehör zu verschaffen und kurz darauf erste positive Ergebnisse zu erzielen – ein Prozess, der bis heute andauert. Das Motiv des Aufbegehrens gegen etablierte und althergebrachte Konventionen findet sich in vielen Arbeiten der heute über 3.000 Werke umfassenden Sammlung im Ludwig Forum Aachen. Die Sammlungs-präsentation zeigt Werke, die auf Nordamerika Bezug nehmen und sich mit historischen Momenten beschäftigen, die heute von neuer Brisanz sind. So wird in den ausgestellten Arbeiten Gewalt gegen People of Color von Jean-Michel Basquiat thematisiert. Ebenso wird der Weltmachtanspruch der USA durch Robert Longo hinterfragt und das Phänomen der Cultural Appropriation von Nadin Ospina umgekehrt.
Künstler der Ausstellung: John Ahearn, Jean-Michel Basquiat, John Coplans, Erró, Duane Hanson, Roy Lichtenstein, Robert Longo, Nadin Ospina, Raymond Pettibon
kuratiert von Patrick C. Haas & Angela Theisen