„Brink“ – am Rande des Abgrunds, nennt die britische Künstlerin Phyllida Barlow ihre erste Einzelausstellung in einem Kunstmuseum auf dem Kontinent. Barlow, die in diesem Jahr mit dem Kunstpreis Aachen geehrt wird, arbeitet hauptsächlich im Medium der Skulptur. Seit den 1960er Jahren entwickelt die Künstlerin, die 1944 im englischen Newcastle geboren wurde, raumgreifende Skulpturen. Ihre favorisierten Materialien haben eine Ästhetik des Rohen und Einfachen: Gips, Zement, Kunststoff, Holz sowie Textilien gehören dazu.
Für ihre Aachener Ausstellung hat sie sieben neue Skulpturen geschaffen, die auf gesellschaftliche Phänomene, aber auch auf die Kunstgeschichte anspielen.
Zwei der Arbeiten sind auf dem Glasdach der zentralen Halle platziert. Nur von innen kann man sie betrachten. Das acht Meter hohe „sad monument“ im Lichtturm reagiert auf die beiden vertikal angeordneten Laufschriftbänder von Jenny Holzer, die dort ständig zu sehen sind. Das Werk gehört seit 2012 zur Sammlung des Ludwig Forum. Vier weitere Werke sind im Atrium der Ausstellungshalle aufgebaut. „Piano“ bezieht sich auf Joseph Beuys’ „Plight“, ein Projekt, das er kurz vor seinem Tod 1985 in Großbritannien zeigte.
Kuratorin: Dr. Brigitte Franzen
Jury des Kunstpreises Aachen 2012: Marion Ackermann (Kunstsammlung NRW, Düsseldorf), Chris Dercon (Tate Modern, London), Brigitte Franzen (Ludwig Forum, Aachen), Ernst Höhler (Verein der Freunde des Ludwig Forum) und Dirk Snauwaert (Wiels Centrum voor Hedendaagse Kunst, Brüssel).