Der Ägypter Wael Shawky widmet sich in seinen Videoarbeiten der Inszenierung historischer und politischer Ereignisse und thematisiert Interpretationsräume von Geschichte. Die Arbeit Cabaret Crusades: The Horror Show Files (2010) ist der erste Teil einer Trilogie. Shawky setzt sich auf Grundlage des Sachbuches Der heilige Krieg der Barbaren von Amin Maalouf mit der Geschichte der Kreuzzüge aus arabischer Perspektive auseinander. Mit 200 Jahre alten Marionetten spielt er Ereignisse nach, die eine Schlüsselrolle für die nachfolgenden Entwicklungen einnahmen – und bis heute die politische Gegenwart prägen.
Wael Shawky (*1971 in Alexandria) studierte Bildende Kunst an der Universität von Alexandria und an der Graduate School of Fine Arts der University of Pennsylvania (USA). Er hatte u. a. Einzelausstellungen im Nottingham Contemporary (2011) und in der Cittadellarte – Fondazione Pistoletto, Biella (2010). Außerdem war er Teilnehmer der Istanbul Biennale (2011) und der Biennale di Venezia (2003) sowie der documenta 13 (2012). 2010 gründete Shawky das Bildungszentrum MASS Alexandria.
Videozone: Wael Shawky – Cabaret Crusades, Ausstellungsansichten