In seinen Arbeiten schafft der polnische Künstler Artur Żmijewski, Autor und Kurator der Berlin Biennale 2012, Situationen, in denen gesellschaftliche Normen und Tabus gebrochen und kontroverse Reaktionen provoziert werden.
Die drei Filme und das Hörstück der Ausstellung Blindly – der zweiten der Reihe Videozone – konfrontieren uns mit dem Anderssein von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Ob wir das Scheitern von Blinden beim Malen (Blindly, 2010) oder von Gehörlosen beim Singen (Singing Lesson 2, 2003) beobachten: Żmijewski stellt Situationen her, in denen gesellschaftliche Konflikte ausgetragen und unsere gewohnten Wahrnehmungsmuster hinterfragt werden. Seine bisweilen anrührend wirkenden Arbeiten dokumentieren, dass Betroffenheit und Mitleid Abgrenzungen aufrechterhalten, die gezeigten Menschen vor allem durch die Reaktionen der Gesellschaft behindert sind.
Die Präsentation der Arbeiten von Artur Żmijewski im Ludwig Forum erfolgt im Rahmen des diesjährigen Programms Klopsztanga. Polen grenzenlos.
Im Kontext des von der Volkswagen Stiftung geförderten Forschungsprojektes Videoarchiv beleuchtet die Videozone regelmäßig aktuelle Tendenzen der zeitgenössischen Videokunst.
KuratorInnen: Miriam Lowack und Holger Otten
Abb.: Artur Żmijewski, Blindly, Video, 2010, Videostill, Courtesy Foksal Gallery Foundation, Warschau (oben); Artur Żmijewski, Singing Lesson 2, Video, 2003, Videostill, Courtesy Foksal Gallery Foundation, Warschau (unten).