Nancy Graves (1939 – 1995) gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Bereits 1969 richtete ihr das New Yorker Whitney Museum eine Soloschau ein. Zwei Jahre später debütierte sie in Europa: in der Neuen Galerie Aachen, wo sich die heute so berühmten Kamele im Kreis der Hyperrealen wiederfanden.
Es ist dieser Kontext, in dem Nancy Graves von den meisten Betrachtern bis heute wahrgenommen wird. Doch stimmt diese Einschätzung? Graves’ Werk ist von vielfältigen künstlerischen Strömungen durchdrungen. Immer wieder setzte sie auch selbst neue Impulse. Das Œuvre der Künstlerin in seiner Hintergründigkeit zu zeigen und neu zu bewerten – daran haben sich die Kuratoren des Ludwig Forum gemacht. Mit dem Nancy Graves Project, der ersten umfassenden Retrospektive der Künstlerin in Europa seit 1971, präsentieren sie etwa 70 Skulpturen, Installationen, Zeichnungen, Gemälde und Filme. Im Zentrum stehen die Werke, die zwischen 1969 und 1979 entstanden.
Eine Besonderheit des Nancy Graves Project: Die Kuratoren haben Special Guests eingeladen. Im Kontext der Werke von Künstlerkollegen wird eine Neubewertung der kunsthistorischen Bedeutung von Nancy Graves möglich. Mit dabei sind voraussichtlich Eadweard Muybridge, David Smith, Hannah Wilke, Eva Hesse, Paul Thek, Joseph Beuys, Robert Rauschenberg, Trisha Brown, Yvonne Rainer, Nikolaus Lang, Anne und Patrick Poirier, Robert Smithson.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Nancy Graves Foundation in New York.
Es erscheint ein umfangreiches Katalogbuch mit Texten von Walter Grasskamp, Joan Simon, Annette Lagler, Brigitte Franzen, Petra Lange-Berndt und Interviews mit Chuck Close und Yvonne Rainer u. a., im Hatje Cantz Verlag, Deutsch/Englisch, ca. 340 S., ca. 400 Abb., 21 x 27 cm, Leinen, ca. € 39,80 [D], ISBN 978-3-7757-3695-4
Kuratorinnen: Dr. Brigitte Franzen und Dr. Annette Lagler
Kuratorische Assistenz: Benjamin Dodenhoff, Josephine Mengedoht
Kunstvermittlung: Die Ausstellung Nancy Graves Project & Special Guests wird von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm begleitet. Hands-on-Aktionen ermöglichen aktives, praktisches Arbeiten zwischen Kunst, Natur und Wissenschaften. Eine einsehbare Restaurierwerkstatt demonstriert die Restaurierungsproblematik der Kunstwerke von Nancy Graves. Es erscheint ein Kinderkurzführer.
Förderer: Kulturstiftung des Bundes, Terra Foundation for American Art, Peter und Irene Ludwig Stiftung, Kunststiftung NRW, Nancy Graves Foundation, Verein der Freunde des Ludwig Forum, Medienpartner: WDR 3, AZ/AN
Nancy Graves Project, Ausstellungsansichten