Wir freuen uns, Sie zu einem Atelierbesuch mit den aktuellen „Borderland Residencies“-Stipendiat*innen Ayo Akingbade und dem Kollektiv Apparatus 22 einzuladen, die sich während ihres dreimonatigen Aufenthalts in Aachen mit ihren aktuellen Recherchen auseinandersetzen und dabei den spezifischen Kontext der Stadt, der umliegenden Region sowie des Museums erforschen. Während Akingbade sich für ein neues Drehbuch mit der Geschichte der Aachener Thermalquellen und der Wasserökologie befasst, setzt das Apparatus 22 Kollektiv seine Recherchen für das Langezeitprojekt Positive Tension (in the air) fort, das darauf abzielt, kritische Gespräche und ungewöhnliche Denkanstöße, Tagträume und Veränderungsprozesse zu und über Kunstinstitutionen zu eröffnen. Beim Atelierbesuch werden die Stipendiat*innen ihre fortlaufenden Forschungsprojekte vorstellen.
Darüber hinaus möchten wir noch auf eine weitere Veranstaltung mit Ayo Akingbade im Rahmen der „Borderland Residencies“ hinweisen: Am Donnerstag, den 21. November 2024 wird die Künstlerin ab 19 Uhr ihre zwei Filme, Dear Babylon (2019) und The Fist (2022), im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf vorstellen. Im Anschluss an das Screening wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen.
Ayo Akingbade arbeitet vor allem mit Film und Installation, um Themen wie Macht, Urbanismus und Haltung zu behandeln. Ihre Arbeiten dokumentieren häufig Erfahrungen mit dem raschen sozialen Wandel ihrer Geburtsstadt London und bewegen sich zwischen experimentellen Filmessays, Dokumentarfilmen und traditionelleren Erzählungen, die auf dem Einsatz von radikalem Geschichtenerzählen begründet sind. Akingbade interessiert sich besonders für die Dissonanzen, die zwischen Selbstdarstellung und Selbstinszenierung entstehen, die sie zuletzt in Selbstporträts und Druckgrafiken erforscht hat. Ihre Arbeiten wurden kürzlich im Barbican Centre, London und beim Internationalen Filmfestival in Rotterdam gezeigt. Ihre erste große institutionelle Einzelausstellung, Show Me The World Mister, wurde im November 2022 in der Chisenhale Gallery in London eröffnet und wird auch noch in diesem Jahr in unterschiedlichen Stationen zu sehen sein, wie u.a. bei Spike Island, Bristol und bei Whitworth, University of Manchester.
Apparatus 22 ist ein Kollektiv von Tagträumer*innen, Weltbürger*innen, Forscher*innen, poetischen Aktivist*innen und (gescheiterten) Zukunftsforscher*innen, das im Januar 2011 von den aktuellen Mitgliedern Erika Olea, Maria Farcas, Dragos Olea zusammen mit Ioana Nemeș (1979 – 2011) in Bukarest, Rumänien, gegründet wurde. Seit Anfang 2015 arbeiten sie zwischen Bukarest, Brüssel und dem utopischen SUPRAINFINIT-Universum. In ihren sehr unterschiedlichen Arbeiten – Installationen, Performances, textbasierte Formen – vermischt sich Realität mit Fiktion und Erzählung und verschmilzt mit einem kritischen Ansatz, der Fachkenntnisse und Erfahrungen aus Design, Soziologie, Literatur und Wirtschaft einbezieht. Ihre Arbeiten wurde in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, u.a. auf der Biennale di Venezia 2013 (IT), Kunsthalle Wien (AT), Museion, Bozen (IT), TRIUMF AMIRIA. Museum of Queer Culture (RO), CIVA, Brüssel (BE), MUMOK, Wien (AT), Ujazdowski Castle – CCA, Warschau (PL), Autostrada Bienniale Prizren (XK), TIME MACHINE BIENNIAL OF CONTEMPORARY ART, D-0 ARK UNDERGROUND, Konji (BIH), sowie kürzlich im SMAK Gent (BE), in der Bundeskunsthalle, Bonn (DE), Museum für zeitgenössische Kunst (MNAC), Bukarest (RO), Museum für zeitgenössische Kunst Roskilde (DK), West, Den Hague (NL) und in der Kunsthal Gent (BE).
Borderland Residencies ist ein Projekt des Kulturraum Niederrhein e.V. und wird koordiniert in Kooperation mit dem Odapark, center for contemporary art und dem Kulturbüro der Region Aachen Zweckverband in Zusammenarbeit mit den beteiligten Residenzen. Gefördert aus Mitteln des RKP – Regionales Kultur Programm NRW.
Fotos: Ayo Akingbade, 2023, Fotograf: Josiah Moktar / Apparatus 22, Kunsthal Gent, Courtesy die Künstler*innen.