Andreas Fogarasi setzt sich in sehr unterschiedlichen Medien mit Strategien der Ästhetisierung und Ökonomisierung in städtischen Räumen auseinander. Seine Arbeiten erforschen und irritieren Strukturen der Wahrnehmung und Konstruktion von Geschichte und bespielen den Grenzbereich von Architektur, Exponat und musealem Display.
Für die Einzelausstellung im Ludwig Forum produzierte Andreas Fogarasi unter anderem ein Video, das ein Freilichtmuseum in Norwegen zum Schauplatz und Gegenstand hat. Die museale Inszenierung originaler Wohn- und Funktionsbauten aus unterschiedlichen Zeiträumen und ihre Brechung im alltäglichen Betrieb rücken in den Blick. Ebenfalls für die Ausstellung entstand eine Rauminstallation bestehend aus zehn zweiflügligen Stellwänden aus Marmor, die frei im Ausstellungsraum verteilt sind und ihm eine dynamische Qualität vermitteln. Als Träger einer Fotoserie sind sie Display, skulpturales Objekt und architektonisches Mittel einer räumlichen Umdeutung zugleich.
Anlässlich der Ausstellung gestaltete Andreas Fogarasi eine Beilage für dérive – Zeitschrift für Stadtforschung. Als reine Bildstrecke, die drei Werkserien versammelt, tritt sie in Dialog mit den theoretischen Diskursen der Ausgabe zum Schwerpunktthema ‚Rekonstruktion und Dekonstruktion’. Die Zeitschrift wird im Ludwig Forum zum Verkauf angeboten.
Vortrag zur Ausstellung:
Am 25. März 2010 um 18.30 Uhr spricht Katalin Timár über den Beitrag von Andreas Fogarasi für den Ungarischen Pavillon auf der Biennale in Venedig, für den er den Goldenen Löwen erhielt.
Kuratorin: Anna Sophia Schultz
Andreas Fogarasi – 1998, Ausstellungsansichten
Fotos: Carl Brunn / Ludwig Forum Aachen