Mathilde Supe - book launch

„Keren Cytter Does Not Like to Share“ – Buchpräsentation und Screening

Buchpräsentation im Café, 18 – 20 Uhr
mit Mathilde Supe und Keren Cytter
In englischer Sprache

Das Ludwig Forum freut sich zur Buchvorstellung von Keren Cytter Does Not Like to Share mit der Autorin, Mathilde Supe, und der Künstlerin Keren Cytter einzuladen. Die Publikation erschien 2022 anlässlich der Ausstellung Keren Cytter. Bad Words (25.06. – 25.09.2022) im Ludwig Forum. Die Ausstellung präsentierte erstmals umfassend die vielfältigen Arbeits- und Interessensfelder Keren Cytters.

Während ihres Studiums an der Kunsthochschule in Paris im Jahr 2013, für das sie ein Auslandspraktikum absolvieren musste, bat die damals 24-jährige Mathilde Supe Keren Cytter, ihre Assistentin werden zu dürfen. Cytter, die gerade von Berlin nach New York gezogen war und an der  aufwendigen Produktion ihrer Serie Vengeance (2012/13) arbeitete, nahm das Angebot an. Supe begab sich auf eine Reise nach New York City, wo sie noch nie zuvor einen Fuß hingesetzt hatte, weder Englisch sprach, noch eine Aufenthaltsgenehmigung besaß und keine Kontakte hatte, um Keren Cytter bei der Produktion zu assistieren. Über dieses unglaubliche Abenteuer hat Mathilde Supe jedes Detail ihrer Entbehrungen und ihres Lernens in einem Buch festgehalten, das die Form eines Logbuches angenommen hat und die Entwicklung des Blicks einer jungen Künstlerin auf eine etablierte Künstlerin verfolgt.

Keren Cytter Does Not Like to Share von Mathilde Supe erscheint bei Sternberg Press und ist am Tag der Buchvorstellung zu einem Vorzugspreis von 18,- € (reguär 22.- €) im Museumsshop erhältlich.
Nur Museumseintritt. Keine Anmeldung erforderlich

Mathilde Supe
Keren Cytter Does Not Like to Share
SternberPress 2022
English, 14 × 20,5 cm, 248 Seiten, Softcover
ISBN 978-3-95679-655-5
22,00 €

 

Screening im Space (UG), 16 – 20 Uhr
Vengeance (2012/13) von Keren Cytter, 122 min. gelooped
In englischer Sprache


In ihrer Arbeit Vengeance greift die israelische Künstlerin, die damals erst kürzlich nach New York gezogen war, das US-Fernsehformat der Daily Soap auf und verarbeitet klassische Themen des Dramas in persönlichen Beziehungen: Liebe, Neid, Verrat und Rache. Cytter inszeniert diese Episoden an den Schauplätzen der Reichen in Staten Island und New Jersey. Die Szenen wurden an 15 verschiedenen Orten gefilmt, darunter Restaurants, Hotels, Parks, Wohnungen und Straßen. Die insgesamt 50 Schauspieler*innen erfüllen ihre sozialen Funktionen mit leeren Gesichtern. Sie bieten eine Projektionsfläche für die Überzeugungen und Stereotypen der Zuschauenden.

Cytter greift das in den amerikanischen Soaps populär gewordene Konzept der „friendenemies“ auf: Zwei ehemals befreundete Frauen geraten in ihrem Büroalltag in einen perfiden Wettstreit, der sie zu erbitterten Rivalinnen macht. In diesem Konflikt sind beide Frauen wie Marionetten, die nur durch Konkurrenzdruck und Perfektionswahn angetrieben werden. Nicht nur die Figuren wirken austauschbar, auch die Geschichte bleibt bewusst oberflächlich, um dem Betrachter einen niedrigschwelligen Zugang zum Geschehen zu ermöglichen. Cytter hinterfragt Eindrücke und Klischees der US-amerikanischen Gesellschaft, die nicht zuletzt durch Daily Soaps wie Dallas oder Denver Clan in unser kollektives Gedächtnis eingegangen sind. Cytter untersucht eingefahrene Muster, die tief im visuellen Gedächtnis der Popkultur verwurzelt sind, und analysiert den Einfluss der Massenmedien auf Verhaltensmuster und Vorurteile in der heutigen Gesellschaft.

Cytter reflektiert auch das Medium „Video“ selbst, indem sie die überholte Methode der Rückprojektion verwendet. Der Szenenwechsel mittels verschiedener Bilder, die auf die Rückwand des Bühnenraumes projiziert werden, vereint mehrere Faktoren von Cytters Werk. Die Inszenierung theatralischer Momente in einem bühnenähnlichen Rahmen kann als eines der führenden Elemente in der Arbeit von Cytter angesehen werden, Realität und Fiktion zu vermischen. Sätze, die auf einer Leinwand hinter den Schauspielern stehen, wirken wie Kommentare zu Stummfilmszenen. Die nostalgische Langsamkeit der Bilder wird durch den Soundtrack von Steve Kaufmann untermalt. Mit abgehackten, leicht disharmonischen Klavierakkorden und dem treibenden Klang von Glockenspielen erzeugt der erfahrene Jazzmusiker ein Gefühl der Spannung. Gleichzeitig beschwört improvisierte, melodiöse Saxophonmusik die Atmosphäre einer schummrigen New Yorker Bar herauf. Indem Keren Cytter Bezüge zwischen den fragmentarischen Szenen der Videos herstellt, erreicht sie eine innere Verbindung und lässt die Zuschauenden auf eine Fortsetzung hoffen.

 

 

Trailer „Keren Cytter Does Not Like to Share“ von Mathile Supe

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