Bereits während ihres Studiums begann Kerstin Brätsch die Arbeit an der Serie der „Psychic“-Malereien: Bilder, die nach Besuchen bei Wahrsagerinnen entstanden und teils ungegenständliche Formen zeigen, teils an abstrahierte Köpfe oder gar Portraits erinnern. In dieser Werkserie begründet die Künstlerin ihre Auseinandersetzung mit dem für die Malerei so essenziellen Verhältnis von Subjektivität und Ausdruck, von Innerlichkeit und Oberfläche.
Entlang ihrer nachfolgenden Werkserien, die diese Fragen wie durch ein Prisma auffächern, zeichnet der Vortrag von Patrizia Dander die ebenso kluge und ernstgemeinte wie intuitive und humorvolle Arbeitsweise Kerstin Brätschs nach.
Patrizia Dander war zuletzt leitende Kuratorin am Museum Brandhorst in München, wo sie 2017 die Einzelausstellung „Kerstin Brätsch. Innovation“ kuratierte. Anfang November hat sie die Leitung der Abteilung Wissenschaft an der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf übernommen.