Die Sammlungspräsentation zeigt ein sehr weitläufiges Spektrum von Natur, das als Sujet der Kunst immer wieder aufs Neue hinterfragt wird. Vor dem Hintergrund der Performance Art und Concept Art der 1960er Jahre, entstand mit Künstlern wie Robert Smithson, Hamish Fulton, Richard Long und Michael Heizer ein völlig neuer Gegenstandsbezug zwischen künstlerischem Werk und der Natur, die nun nicht mehr abgebildet wird, wie beispielsweise in der Landschaftsmalerei oder der Fotografie, sondern als gestaltete Natur das Kunstwerk konstituiert.
In zahlreichen dokumentarischen Arbeiten, die an der Schnittstelle zwischen Land Art, Performance Art und Concept Art zu verorten sind, wird Natur als ein zu erschließender Sehn suchtsort thematisiert. Hierbei werden Motive aus der Romantik aufgegriffen, wie beim Aachener Künstlerduo Barbara und Michael Leisgen oder dem britischen Künstler Hamish Fulton, die vornehmlich die abgeschiedene Landschaft als Seelenlandschaft thematisieren.
Als Gegenpol zur figurativen Kunst, die schwerpunktmäßig in der Ausstellung behandelt wird, beschäftigen sich abstrakte Arbeiten von Gerhard Richter, Lee Lozano, Klaus Rinke, Robert Morris und Ron Cooper mit natürlichen Phänomenen, die spielerisch und konkret mit wissenschaftlicher mathematischer Präzision Natur verhandeln, oder entfernte kosmische Welten, die in den Werken von Nancy Graves thematisiert werden.
Kuratiert von Dr. Christian Haring