Im Jahr 1978 tauchen in Aachen die ersten Bilder des anonymen „Aachener Wandmalers“ auf. Die politischen Bilder entstehen über Nacht im öffentlichen Raum und bestechen durch explosive Farbigkeit und eckig-kantige Figuren. Erst 1989 bekennt sich Klaus Paier (1945-2009) zu den „optischen Schreien“, wie er sie nennt. Noch zu seiner Studienzeit entwickelt er zusammen mit seinem Freund Josef Stöhr seine unverwechselbare Bildsprache, die lange das Straßenbild Aachens prägt. Viele Motive enthalten sprachliche Appelle und Warnsignale zu gesellschafts-politischen Themen, von denen die meisten heute genauso relevant sind wie zur Zeit ihrer Entstehung.
Neben Fotografien der heute meist zerstörten Wandbilder zeigt die Ausstellung erstmals originale Skizzen aus dem Nachlass des Künstlers. Die Präsentation ist Teil des neuen Forschungsprojekts Die Erfindung der Neuen Wilden.
Die Broschüre zur Ausstellung finden Sie hier!
Anlässlich der letzten Ausstellungswoche ist ab dem 20.09. exklusiv die neueste Videoarbeit von Paiers langjährigen Weggefährten Josef Stöhr zu sehen. Schmucki3 (1977-2007, 60 Minuten) verschmilzt zur Musik von Goldman (Stefan Krachten) Archivaufnahmen aus Stöhrs Zeit als „Aachener Wandmaler“ mit psychedelisch anmutenden Zeichentricksequenzen und surrealem Puppentheater.
KuratorInnen: Marlen Lienkamp und Benjamin Dodenhoff
Optische Schreie. Der Aachener Wandmaler Klaus Paier, Ausstellungsansichten
Fotos: Carl Brunn/ Ludwig Forum Aachen