Im Rahmen des Forschungsprojekts Plattform Aachen blickt das Ludwig Forum mit einer kleinen Ausstellungsreihe auf die aktuelle Kunstszene im Rhein-Maas-Gebiet. Den Anfang macht rhein verlag, der 2008 aus einer losen Verbindung junger Düsseldorfer Künstler entstand, deren gemeinsames Interesse am Buch als künstlerisches Medium sie dazu veranlasste, einen Verlag zu gründen.
Jedes Buch wird als in sich geschlossene künstlerische Arbeit begriffen und als solche konzipiert. Dieser Gedanke des Buches als sog. primary work entstand bereits in den 1960er-Jahren, insbesondere durch den Künstler Ed Ruscha, der als einer der ersten das Buch als künstlerische Arbeit etablierte. In ihren bookworks griffen Clive Phillpot und Ulises Carrión in den 1970er Jahren die spezifischen Eigenschaften des Buchs als Teil der künstlerischen Arbeit auf. Sie erhoben es zum Kunstwerk und zelebrierten seine massenmedialen Qualitäten. Ein Buch ist intim. Es ist aber auch: transportierbar, ersetzbar, bezahlbar und daher demokratisch.
In dieser Tradition sieht sich der rhein verlag. Er produziert keine Unikate, die Bücher sind nicht signiert, und sie erscheinen in einer unbegrenzten Auflage. Der amerikanische Konzeptkünstler John Baldessari sagte dazu programmatisch: „Da so viele Leute das Buch besitzen können, besitzt es niemand. Jeder Künstler sollte eine Billig-Linie haben, so bleibt Kunst gewöhnlich und bewahrt sich selbst davor abzuheben.“
Kuratoren: Lars Breuer und Holger Otten
In Kooperation mit der FH Aachen/Fachbereich Gestaltung.
Gefördert von: Ministerien für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Jugend- und Kulturstiftung der Sparkasse Aachen und Freunde des Ludwig Forums für Internationale Kunst e.V.
Ausstellungsansichten, Fotos: Carl Brunn / Ludwig Forum Aachen