Der Begriff der Landschaft hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts grundlegend gewandelt. Ausgehend vom ästhetischen und bildlichen Konstrukt der malerischen Landschaft als eines Gegenübers sind Landschaften heute von Menschen gemachte Natur und umfassen Kultur- und Naturräume gleichermaßen. Der besondere Blick auf die Welt, der mit den Fotografien der Erde aus dem Weltraum um 1960 möglich wurde, hatte einen massiven Blickwechsel der Menschheit auf diesen Planeten und seine Landschaften zur Folge. Künstler haben sich intensiv mit dieser neuen Situation auseinandergesetzt und das Feld neu entdeckt. Land Art, Stadtfotografie, Kunst im öffentlichen Raum, Street Art und eine neue Form der Auseinandersetzung mit Natur sind das Resultat.
Die europäische und nordamerikanische Land bzw. Earth Art ist in der Sammlung des Ludwig Forum mit Künstlern wie Richard Long, Christo, Walter De Maria, Michael Heizer und besonders Robert Smithson vertreten. Ihnen stehen Einzelpositionen von Alan Sonfist und Gordon Matta-Clark gegenüber. Fotografien aus Stadtlandschaften von William Wegman, Wilhelm Schürmann, Irmel Kamp-Bandau und Algirdas Milleris sowie Klaus Paiers Fotografien seiner eigenen Graffiti im Aachener Stadtraum fokussieren den Blick auf städtische Phänomene.
Kuratiert von Dr. Brigitte Franzen