Leni Hoffmann.kl

 

Für ihre Werkreihe pizzicato wählt die Künstlerin Leni Hoffmann (*1962), einen Schauplatz des Alltags: die lokale Tageszeitung. Begonnen hat sie ihre fortlaufende Werkgruppe 1997, die erstmals 2002 in der Essener WAZ realisiert wurde. Es folgten weitere pizzicati: 2007 im Berliner Tagesspiegel, sowie 2009 im Kölner Stadtanzeiger. Für ihre Endloszeichnung nutzt die Künstlerin die vier Grundfarben des Offsetdrucks und lässt die Farben auf das Papier des Rollenfortdruckes fließen. Im Zwiegespräch mit dem maschinellen Prozess wird das Papier weitertransportiert und es entstehen stets neue unvorher-gesehene Mischungen der Farbscala. Die leuchtenden farbig bewegten Linien in cyan, yellow, magenta, black finden sich in jedem Zeitungsexemplar und sind in ihrer Gestalt genauso unvorhersehbar und vielschichtig wie das Tagesgeschehen selber. Leni Hoffmanns Handlung und der Werktitel pizzicato_42 erinnern an das musikalische Pizzicato, eine instrumentale Spielweise.

Jedes druckfrische Unikat bereichert und stört den üblichen Blick. Anlässlich des 25. Geburtstags des Ludwig Forum lud sie dessen neuer Direktor, Andreas Beitin zu einer Fortschreibung ihrer Werkgruppe ein. Unmittelbar vor der Eröffnung der Jubiläumsausstellung wird Leni Hoffmann ihr pizzicato in den Aachener Nachrichten realisieren. Gemeinsam mit den Coop-Arbeitern, Andreas Beitin und der Aachener Tageszeitung wird ein Kunstwerk für jedermann produziert, das während des vielstündigen Druckes der Zeitung in der Nacht zum 30. Juni entstehen wird. Die Käufer der Tageszeitung werden also mit dem Kauf ihrer Zeitung unerwartet ein druckfrisches Unikat und Kunstobjekt in Händen halten. Im Sinne einer Grundidee der künstlerischen Avantgarde verbindet Hoffmann Kunst und Leben zu einer Einheit.

Eine Kooperation mit dem Aachener Zeitungsverlag

Mit freundlicher Unterstützung der Peter und Irene Ludwig Stiftung sowie Torsten Möller Artservice & Tube

Aachener Nachrichten / Aachener Zeitung
Ausgabe 30.Juni 2016

Abbildung: Leni Hoffmann, Pizzicato, Foto: Manuel Franke © VG Bild-Kunst, Bonn 2016.

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