02 Peter und Irene Ludwig_Foto Heinz Lohmann

Aachen: Der Todestag des Aachener Sammlers und Ehrenbürgers Professor Dr. Dr. h.c. mult. Peter Ludwig jährte sich am 22. Juli zum 20. Mal.

Gemeinsam mit seiner Frau Irene hat Peter Ludwig nicht nur das kulturelle Leben in Aachen nachhaltig geprägt, sondern von hier aus auch den Blick der Welt auf die Kunst verändert. Nach dem Debut der zeitgenössischen Kunstsammlung des Ehepaares 1968 im Suermondt-Museum entstand 1970 die Neue Galerie – Sammlung Ludwig als erstes Ludwig Museum. Die Neue Galerie war gleichzeitig eine der ersten Institutionen, die von privater wie von öffentlicher Hand gleichermaßen getragen wurde. Hier konnte das Sammlerpaar gemeinsam mit Wolfgang Becker seine Vision einer Weltkunst und einer Kunst ohne Gattungsgrenzen realisieren.

Parallel begannen Peter und Irene Ludwig mit dem Aufbau eines beispiellosen, weltweiten Netzwerkes von heute 26 Museen auf drei Kontinenten, wovon zwölf ihren Namen tragen. Auch wenn sie mehr und mehr zum Global Player wurden, blieb Aachen Zeit ihres Lebens ihr Lebensmittelpunkt. Daher verfolgten sie den Umzug der Neuen Galerie in das Ludwig Forum für Internationale Kunst 1991 mit besonderer Aufmerksamkeit. Sie beschenkten das neue Haus mit signalhaften Werken, darunter spektakuläre Monumentalwerke wie der Ballerina Clown von Jonathan Borofsky im Hof des Ludwig Forums, dessen Zwilling in Kalifornien steht; Jenny Holzer konzipierte eigens für den Lichtturm eine digitale Leuchtbandinstallation, die der Ausstellungshalle bis heute urbanes Großstadtflair verleiht; direkt von der Biennale in Venedig wurde das Werk Jeff and Ilona, Made in Heaven von Skandalkünstler Jeff Koons angeliefert.

In diesem Jahr feiert das Ludwig Forum sein 25-jähriges Bestehen. Mit einer umfassenden Ausstellung und einem multidisziplinären Sommerprogramm gedenkt es auch und in besonderem Maße einer herausragenden Sammlerpersönlichkeit. Peter Ludwig war die treibende Kraft dieses, in der damaligen Kulturlandschaft neuartig-innovativen Museumsmodells, in dem sich unterschiedlichste Künste und Kunstregionen in lebendigem Dialog auf Augenhöhe begegnen können.

Abbildung: Peter und Irene Ludwig, Foto: Heinz Lohmann