Um 1980 experimentierten sie mit kühnen Texten, Fotografie, Mode, Performance, Film, Musik – und riesigen Leinwänden. Ihre Themen und Motive fanden sie in den Subkulturen der Großstädte, in der Homosexuellenszene oder in der Punk- und New Wave-Bewegung zum Beispiel. Museen und Sammler rissen sich vor allem um die Malerei der sogenannten Neuen Wilden. Als sich dieses in Aachen vom Gründungsdirektor des Ludwig Forums erfundene Gruppenlabel in den Medien trotz der Unterschiede zwischen den lokalen Szenen zusehends etablierte, verfolgten viele ihrer Protagonisten bereits individuelle Karrieren.
Heute gelten die Neuen Wilden als eine der letzten großen künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Die Erfolgsgeschichte einer jungen deutschen Künstlergeneration, deren Bilder international als Wiederbelebung der figurativen Malerei wahrgenommen wurden, ist zum kunsthistorischen Mythos geworden.
Neben großformatigen Gemälden der Sammlung von Peter und Irene Ludwig zeigt die Ausstellung „Die Erfindung der Neuen Wilden“ zahlreiche Werke und Dokumente aus der experimentellen Frühzeit der KünstlerInnen und ihrem Umfeld. Sie führen vor Augen, wie vielfältig die Quellen waren, aus denen die Malerei ihre überbordende Energie bezog.
Im Winter 2018/2019 erscheint eine Publikation mit wissenschaftlichen Essays, Interviews und historischen Quellentexten zum Thema, dt./eng., ca. 280 Seiten.
KünstlerInnen: Hans Peter Adamski, Peter Bömmels, Werner Büttner, Luciano Castelli, Walter Dahn, Jiří Georg Dokoupil, Rainer Fetting, G. L. Gabriel-Thieler, Anne Jud, Martin Kippenberger, Helmut Middendorf, Hilka Nordhausen, Markus Oehlen, Brigitta Rohrbach, Salomé, Bettina Semmer, Bettina Sefkow, Claudia Skoda, Rolf von Bergmann, Bernd Zimmer u.a.
Kuratoren: Benjamin Dodenhoff und Ramona Heinlein
Förderer: Mit großzügiger Unterstützung von der Peter und Irene Ludwig Stiftung und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.