Das Unheimliche ist beunruhigend – es lässt uns erschauern und zieht uns doch immer wieder in seinen Bann. Aber woher kommt diese Faszination, die Lust am Grusel als Effekt des Unheimlichen? Dieser Faszination will die Ausstellung anhand einiger Beispiele aus der grafischen Sammlung des Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen nachgehen, die jeweils auf unterschiedliche Weise die besondere Ästhetik des Unheimlichen aufgreifen.
Der Sammlungsbereich der Kunst auf Papier bietet hier ideale Voraussetzungen: Zum einen erfordern die eher kleineren Formate schon eine ganz besondere Nähe und Intimität zu ihrem Publikum. Zum anderen verlangt die Lichtempfindlichkeit des Mediums grundsätzlich eine dunklere Umgebung als die für gewöhnlich sehr hellen Ausstellungsräume moderner und zeitgenössischer Kunst.
Dabei geht es hier nicht um Werke, die es ausdrücklich auf eine gruselige Wirkung anlegen. Vielmehr soll anlässlich des neu eingerichteten Grafischen Kabinetts des Museums ein Raum zur Selbsterfahrung angeboten werden: Unter welchen Voraussetzungen, durch welche Motive machen Kunstwerke auf uns den Eindruck des Unheimlichen? Und warum? Gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden und man beginnt, sich nach heimeliger Geborgenheit zu sehnen, bietet es sich an, der Lust am wohligen Schauer zu frönen.
Künstler*innen: Ol’ga Michajlovna Abramova, Robert Bechtle, Adol’f Ivanovič Demko, Vladimir Grigor’evič D’jakov, Irmel Kamp, Andrej L’vovič Kostin, Vadim Alekseevič Kulakov, Igor‘ Glebovič Makarevič, Kaisa Puustak, Ben Schonzeit, Aleksandr Borisovič Suvorov, Gurij Filippovič Zacharov
Kuratiert von Dr. Nora Riediger
Die Ausstellung zeigt 16 Grafiken aus der Sammlung Ludwig. Führungen nur auf Anfrage, mit max. 10 Teilnehmer*innen.
Ausstellungsdokumentation, The Uncanny. Die Faszination des Unheimlichen, Fotos: Carl Brunn