Loredana Nemes: Lenuta im Spiegel, 2006, © Loredana Nemes

Loredana Nemes. beautiful

Eröffnung

Erinnerungen an die Kindheit in einem Land, das man verlassen musste – die Fotografin Loredana Nemes (* 1972) folgt ihnen zurück in ihre rumänische Heimatstadt Sibiu.
Die dort zwischen 2002 und 2013 entstandenen Schwarz-Weiß-Fotografien nennt sie beautiful – ein Ausdruck ihrer tiefen Verbundenheit mit den Orten der Vergangenheit, denen sie auch in poetischen Texten nachforscht. Jene inneren  Bilder vermitteln einen Eindruck von der Zäsur, die die Flucht aus dem sozialistischen Land bedeutete. beautiful steht aber auch für jene Momente, in denen Nemes mit offenem Blick einer veränderten gesellschaftlichen Gegenwart gegenübersteht. Frauen, von den Anstrengungen des Lebens gezeichnet, ruhen sich auf einer Parkbank aus, auf der Straße spielende Kinder kokettieren mit der Kamera, lässig agierende Jungen am Dorfrand, ein krummbeiniger Hund als Hüter frischer Wäsche oder ein Priester, der nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Autos als Zeichen eines bescheidenen Wohlstandes segnet: Es sind die eher leisen Randerscheinungen, das unspektakulär Alltägliche des Daseins, die Nemes faszinieren – festgehalten in den Gesichtern, Gesten und Handlungen der Menschen, denen sie stets mit großer Empathie und dem Gespür für den richtigen Augenblick zwischen Nähe und Distanz begegnet. Entstanden sind inhaltlich wie formal beeindruckende ‚Porträts‘, die in den beifolgenden Landschaftsaufnahmen ihren entsprechenden Kontext finden.

Loredana Nemes wurde in Sibiu, Rumänien, geboren, der Stadt, in der Klaus Iohannis, heutiger Staatspräsident Rumäniens und aktueller Karlspreisträger, viele Jahre als Bürgermeister wirkte. 1986 Flucht der Familie und Übersiedlung nach Aachen. Studium der Germanistik und Mathematik an der RWTH Aachen. 2001 Umzug nach Berlin. Seitdem ist Nemes als freie Fotografin tätig. Seit 2006 zahlreiche Einzelausstellungen und diverse Lehraufträge für Fotografie.

Kuratiert von Sylvia Böhmer

Eine Ausstellung des Ludwig Forum für Internationale Kunst im Rahmen der Verleihung des Internationalen Karlspreises 2020 zu Aachen an Klaus Iohannis, Staatspräsident Rumäniens.

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