Kunstverein Gegenverkehr – Zentrum für aktuelle Kunst e.V.

Mit einer Ausstellung von Peter Brüning eröffnete am 3. Oktober 1968 feierlich der Aachener Kunstverein Gegenverkehr – Zentrum für aktuelle Kunst e. V. in der Theaterstraße 50. Getragen von der kulturellen Aufbruchstimmung im Rheinland strebte der Kunstverein laut seiner Satzung die „Förderung des Kunstlebens der Stadt Aachen durch Vorstellung und Diskussion aktueller Strömungen in allen Kunstbereichen“ an. Entgegen der damals üblichen Trennung der Sparten war der „Gegenverkehr“ mit seiner multidisziplinären Ausrichtung eine Plattform für bildende Kunst, zeitgenössische Literatur, Musik, Theater und Film. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Klaus Honnef – Chef der Kulturredaktion der Aachener Nachrichten, der Galerist Will Kranenpohl, die Künstler*innen Rune Mields und Benno Wert sowie der Schriftsteller Helmut Walbert. Rune Mields war nicht nur eine wichtige Impulsgeberin für die künstlerische Ausrichtung des Vereins, 1970 stellte sie selbst im Rahmen der Ausstellung Bildnerische Raumsituationen im „Gegenverkehr“ eine Reihe ihrer „Röhrenbilder“ aus.

Zeitweise verzeichnete der Verein über 500 Mitglieder und empfing Besucher*innen aus Aachen, Düsseldorf und Köln sowie aus Belgien und den Niederlanden. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 1972 wurden insgesamt 30 Ausstellungen im „Gegenverkehr“ gezeigt, von international bekannten Künstler*innen wie Bernd und Hilla Becher, Daniel Buren, Michael Buthe, Jan Dibbets, Gilbert & George, Günther Uecker und Gerhard Richter – letzterer hatte hier seine erste Einzelausstellung außerhalb des Kunstmarkts. Klaus Honnef, hauptverantwortlich für das künstlerische Programm, initiierte weiterhin Ausstellungen US-amerikanischer Künstler*innen wie Allan D’Arcangelo, Mel Ramos, Robert Stanley oder Lawrence Weiner. Der Aachener Kunstverein war eine der ersten Institutionen in Europa, die sich der in den 1960er-Jahren aufkommenden Konzeptkunst widmeten. Das visionäre Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm machte den „Gegenverkehr“ bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Aus den gemeinsamen Aktivitäten Mields’ und Honnefs im „Gegenverkehr“ resultierte auch ihre Mitarbeit an der Monschauer Gruppenausstellung Umwelt-Akzente (1970), die sie zusammen mit dem Journalisten Kaspar Vallot kuratierten. In der wegweisenden Ausstellung zu Kunst im öffentlichen Raum waren Arbeiten von unter anderem Keith Arnatt, Daniel Buren, Jan Dibbets, Renate Weh und Lawrence Weiner zu sehen. Rune Mields selbst präsentierte zu diesem Anlass erstmals ihr Schild „Der unendliche Raum – dehnt sich aus“. Auch Irene und Peter Ludwig gehörten zu den regelmäßigen Besucher*innen des „Gegenverkehrs“ und unterstützten den Verein durch Anzeigen für Schokolade in den Ausstellungskatalogen und regelmäßige Ankäufe von künstlerischen Arbeiten. Neben Rune Mields’ „Röhrenbild“ Nr. 26 (1969) sind Blue Coat (1966) von Mel Ramos und Hockey on Plexiglass (1968) von Robert Stanley zu sehen, die die Ludwigs im „Gegenverkehr“ erwarben. Darüber hinaus erzählen Ausstellungskataloge, Fotografien, historische Filmaufnahmen und weitere Archivalien aus dem Ludwig Forum die Geschichte des „Gegenverkehrs“.

Credits: Kunstverein Gegenverkehr – Zentrum für aktuelle Kunst e.V., Ausstallungsansicht Ludwig Forum Aachen, 2024, Foto: Mareike Tocha.

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