„Asynchronicity – symposium-like-gathering“

Ein Symposium-ähnliches Zusammenkommen

reboot: responsiveness präsentiert

„Asynchronicity. Ein Symposium-ähnliches Zusammenkommen“ zusammengeführt von Cally Spooner im Kölnischen Kunstverein und im Ludwig Forum Aachen

Mit Paul Abbott & Will Holder, Alex Baczynski-Jenkins, Taina Bucher, Elizabeth Freeman, Hendrik Folkerts, Irena Haiduk, Dana Luciano, Martina Roß-Nickoll, Cally Spooner mit Sanna Blennow und Melody Giron, Mark von Schlegell, Jesper List Thomsen, Jackie Wang und Filmen von Pierre Bal-Blanc und Frances Scholz

Freier Eintritt, keine Anmeldung erforderlich

Alle Beiträge sind in englischer Sprache, in Aachen wird eine Simultanübersetzung ins Deutsche angeboten.

 

Bei „Asynchronicity“ handelt es sich um ein Symposium-ähnliches Zusammenkommen von Choreographien, Vorträgen, Sounds, Filmvorführungen und Diskussionen, das von der Künstlerin Cally Spooner gemeinsam mit dem Projekt reboot: responsiveness im Kölnischen Kunstverein, Köln und im Ludwig Forum, Aachen veranstaltet wird.

Ausgangspunkt von „Asynchronicity“ bildet die mit unserem neoliberalen Zeitregime verbundene Forderung nach einer ständig messbaren Performance (im Sinne von Leistung). In diesem Klima manifestiert sich Performance innerhalb disziplinierender gesellschaftlicher Machtbeziehungen als ein unseren Alltag ständig durchdringender Zwang. Wir quantifizieren, verwalten und stratifizieren uns dabei derart, dass wir Gefahr laufen, unsere sozialen und kollektiven Vorstellungskräfte und Begehren abzustumpfen. Die Veranstaltung „Asynchronicity“ sucht diesen kräftezehrenden Zustand von Chrononormativität zu destabilisieren. Der Begriff Chrononormativität wurde 2010 von Elizabeth Freeman, Wissenschaftlerin der Queer-Studies und eine der Mitwirkenden des Zusammenkommens, geprägt und beschreibt eben diese vorherrschende Verwendung von Zeit, um menschliche Körper auf maximale Produktivität auszurichten.

„Asynchronicity“ möchte die widerständigen Potenziale des Asynchronwerdens und Asynchronbleibens über den Verlauf von zwei Tagen aktivieren. Die Mitwirkenden Künstler*innen, Performer*innen, Musiker*innen, Theoretiker*innen, Tänzer*innen, Kurator*innen und Grafiker*innen – sind eingeladen, Vorschläge für flüchtige, asynchrone Abfolgen, Affekte und Körperpraktiken zu entwickeln, die Vertrautheiten subversiv unterlaufen. Über den Zeitraum des Symposium-ähnlichen Zusammenkommens werden in den Partnerinstitutionen in Aachen und Köln Texte, Bewegungen, Begegnungen und Gedanken aufeinandertreffen, die den Begriff der Asynchronität als alternative, nicht-sequentielle Zeitform erproben.

„Asynchronicity“ ist Teil von Cally Spooners Langzeit-Forschungsprojekt „Deadtime“ (seit 2018), in dessen Rahmen sie zeitliche Strukturen jenseits der Istzeit-Normierung aufspürt und bearbeitet, die Arbeit, Körper, Nervensysteme und digitale Technologien in eine vollständig metrisch orientierte Zukunft zwingen. Konzipiert wurde „Asynchronicity“ als die erste von fünf von der Künstlerin veranstalteten Zusammenkommen, die chrononormative Ordnungen und damit verbundene Performance-, Denk- und Verhaltens-Imperative herausfordern.

Das Symposium-ähnliche Zusammenkommen kann zwar nach Belieben – zu einem Zeitpunkt oder einer Zeitspanne – besucht werden, wir schlagen jedoch vor, die Choreographie in ihrer Gesamtheit in beiden Städten zu erleben.

Samstag, 07. Mai 2022, 8.59 Uhr bis 18.30 Uhr

Kölnischer Kunstverein

8.59 Uhr „I GOT UP AT 8:59 AM OCT. 19 2021“

10.00 Uhr „Deadtime“ (Lecture and Introduction to Asynchronicity I)

11.00 Uhr „On Chrononormativity: Histories and Possibilities“

12.00 Uhr „Carceral Temporalities and the Politics of Dreaming“

13.00 Uhr und 18.00 Uhr Rosmarie Waldrop’s “Lawn of Excluded Middle”* gelesen von Will Holder (vocals) und Paul Abbott (drums)

13.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr „On the right time“ und „Deadtime“

14.30 Uhr „Chromonautics, Then and Now“

15.30 Uhr FREEEee“

16.15 Uhr „Freedom’s Ammonite: Blackness, Geomorphology, Worldmaking“

17.00 Uhr „Introduction To Feelings, Studio Feelings“

17.30 Uhr „(A rehearsal for) Unending love, or love dies, on repeat like it’s endless“

18.00 Uhr Rosmarie Waldrop’s “Lawn of Excluded Middle”* gelesen von Will Holder (vocals) und Paul Abbott (drums)

Sonntag, 8. Mai 2022, 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr

Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen

11.00 Uhr „Duration symposium in the spring of 2023; an asynchronous lapse“

12.00 Uhr „Crip Asynchronies: COVID, Cancer, Climate“

13.00 Uhr „Captured Voices: Prisoner Voiceprints and the Carceral Laboratory“

14.05 Uhr und 16.00 Uhr Rosmarie Waldrops “Lawn of Excluded Middle”* gelesen von Will Holder (vocals) und Paul Abbott (drums)

14.05 Uhr Mittagessen

15.00 Uhr „Oceanic Time and Black Feminist Futures“

16.00 Uhr „Conversations on meadows“

16.30 Uhr „Introduction to YEAR OF THE WRITER, by Frances Scholz, 2004, 17.35 min“

17.10 Uhr „Prop Positions“

18.00 Uhr „(A rehearsal for) Unending love, or love dies, on repeat like it’s endless“

Dieses Symposium-ähnliche Zusammenkommen ist Teil von reboot: responsiveness.

reboot: responsiveness ist der erste Zyklus von reboot: – einem kollaborativen, zyklischen, antirassistischen und queer-feministischen Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken, der gemeinsam vom Kölnischen Kunstverein und Ludwig Forum für internationale Kunst, Aachen präsentiert wird.

reboot:

Konzipiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann

Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia

Graphikdesign von Sean Yendrys

reboot_LuFo_KK

reboot: responsiveness wird unterstützt von: 

reboot_förderer

Ludwig Forum Aachen
Jülicher Straße 97–109
52070 Aachen
Tel. +49 (0)241 1807-104
Fax +49 (0)241 1807-101
info[at]ludwigforum.de

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