In der Reihe Perspektive lädt das Forschungsprojekt Plattform Aachen junge KünstlerInnen aus der Rhein-Maas-Region ein. Timo Seber (*1984, Köln) kombi-niert Objekte, Grafik und Text, um ökonomische und ästhetische Phänomene des Internets und des Online Gamings zu visualisieren. E-Sports Events vor Live-Publikum und Gaming-Apps sind boomende Wirtschaftszweige. Professionalisierte Spieler können hier mehr verdienen als in vielen etablierten Sportarten. Dabei laufen Computerspiele der Erwartung zuwider, dass sportliche Wettkämpfe vor allem über athletische Leistungen ausgetragen werden. Doch sind sie deshalb entkörperlicht? Irgendwo zwischen digitalem Display und verschwitztem Jugendzimmer bringt das Virtuelle physische Bewegung hervor, Gaming-Apps schicken ihre User zum Sammeln virtueller Trophäen an reelle Orte. Die Tastatur war nie ein Widerpart des Körpers, sondern immer seine Erweiterung.
Die Arbeiten von Timo Seber spüren dem Grenzbereich nach, in dem die Ästhetik von stofflosen Computerbildern und körperlicher Tätigkeit ineinander übergehen. Speziell für das Ludwig Forum entwickelt er eine raumspezifische Arbeit.
Kurator: Benjamin Dodenhoff
Perspektive 04: Timo Seber – GO, Ausstellungsansichten